Idee
Ziel war die Verwertung eines ausrangierten Rollcontainers und der Bau eines Tonuinos in der Schublade.
Verlöten des Tonuinos
Verwendet wurde die Classic-Platine sowie das AZ-Delivery-Set.
Ich bin absoluter Lötanfänger mit Null-Erfahrung. Beim Löten sind daher zunächst auch einige unsaubere Stellen aufgetreten, der erste Tonuino wurde versehentlich sogar kopfüber gelötet, was zu Schwierigkeiten in der Verschaltung führen kann. (Dieser Versuch liegt vorerst in der Schublade; vielleicht kann er noch gerettet werden).
Beim zweiten Versuch wurden die Lötstellen trotz zittriger Hand besser gesetzt, indem zunächst einige Sekunden lang der Kontaktpunkt erhitzt wurde. Der dann gesetzte Zinn floss recht sauber in passender Kegelform um die Kontaktstelle herum.
Schaltplan
Ich habe diesen grafisch vereinfachten und für mich überschaubaren Schaltplan umgesetzt. Bei den Knöpfen wurde das Button-Kabel verwendet, das für den Tonuino optimiert wurde. Der Lautsprecher war bereits verkabelt. Beim RFID-Reader wurde ein normales Jumper-Kabel verwendet. Dieser Schritt war recht einfach, da lediglich gesteckt werden muss.
Vorbereiten der Software
Betriebssystem
Nach der Verschaltung wurde zunächst das Tonuino-Betriebssystem über die Tonuino-Seite in einem Chrome-Browser und mit Hilfe des dort angegeben Treibers auf der Hardware installiert.
SD-Karte
Die SD-Karte muss vor der Verwendung formatiert werden. Da der verbaute MP3-Player sehr pingelig ist, wenn es um die abgespeicherten Daten geht, wurde die Karte mit dem SD-Memory-Card-Formatter vorbereitet, um ein späteres Stottern zu verhindern.
Anschließend wurden die Sprachdateien auf die SD-Karte geladen.
Befüllen des Tonuino
Abschließend müssen nur noch die Audio-Dateien hochgeladen werden. Dabei ist auf die Nummerierung zu achten. Das Kopieren durch Windows hat scheinbar zu Fehlern geführt: einzelne Dateien werden nicht oder nur stark verzögert abgespielt. In einem zweiten Schritt wurde daher die Karte nochmals formatiert und neu befüllt; diesmal mit einer Reduktion der Namen auf die reinen Nummern und unter Verwendung eines FAT-Sorters zur abschließenden Bereinigung. Hier muss ich mich nochmal einarbeiten, um das sauber hinzubekommen.
Vorüberlegungen zum Inhalt
Inhaltlich wurde dabei erwägt, primär selbst eingesprochene Inhalte abzuspeichern, u.a. Musik, Lieder, Vorlese-Geschichten von Mama, Papa, Oma, Opa. Diese sind aber noch einzusprechen/-spielen/-singen und müssen abrundend eingespeist werden. Die Bücher können mit NFC-Tag-Stickern an der Ecke der Rückseite beim Auflegen das Abspielen triggern.
Erster Test in der Schublade
Nachdem die neue Befüllung ein zufriedenstellendes Ergebnis zeigte, wurde der Tonuino locker in der vorgesehenen Schulblade hinterlegt. Der RFID-Reader und die vorgesehenen Sticker zeigten dabei ein zufriedenstellendes Ergebnis. Es ist zu beachten, dass der Reader richtig herum platziert werden muss (Symbole in Leserichtung), damit das Signal die Holzschicht durchdringt.
Während des Tests wurde zudem die Idee der Platzierung der Buttons an der oberen Seite des Rollcontainers verworfen, da so die Auflagefläche für die Bücher zu klein würde. Stattdessen werden die Buttons und der Lautsprecher nun rückseitig angebracht. Da die primäre Bedienung ohnehin über Karten/NFC-Sticker-Träger erfolgt, sollte dies keine Probleme in der alltäglichen Nutzung darstellen. Zudem könnte die rückseitige Positionierung der Bedienelemente ein versehentliches Betätigen der „attraktiven“ Knöpfe durch die jüngsten Nutzer verhindern. Aus diesem Grund (und weil dies die Verkabelung verkompliziert hätte) wurde auch eine mögliche Platzierung an der Vorderseite der obersten Schublade nicht umgesetzt.
Vorbereiten des Gehäuses
Vor dem Einbau der Elektronik wurde die Rückseite der obersten Schublade etwas nach vorne versetzt, um Platz für den Tonuino zu schaffen.
Anschließend wurden alle Schubläden ausgebaut, mit einem Stufenbohrer Löcher für die Stromversorgung, die Bedienelemente und den Lautsprecher geschaffen.
Die Knöpfe und der Lautsprecher wurden eingebaut und wieder verkabelt. Klebehalter bündeln die Kabel an der Rückwand. Das Stromkabel wurde durch die Rückwand geführt und das Loch mit einer passenden Gummitülle umschlossen.
Das Lautsprechergitter an der Außenseite sowie der Tonuino und der RFID-Reader im Inneren an der Decke wurden anschließend mit Klebe-Abstandshaltern befestigt.
Der erste Test nach dem Wiedereinsetzen der Schubladen zeigte ein erfreulich gutes Klangbild. Auch die Optik gefällt und sieht recht passabel aus.
Fazit
Insgesamt bin ich mit dem Projekt sehr zufrieden. Die reine Arbeitszeit liegt bei wenigen Stunden. Zum Einlesen hier im Forum (herzlichen Dank an die tollen Ideen und Tipps!!!) und Ausprobieren/Einarbeiten habe ich mir für alle Phasen aber immer wieder einige Wochen Zeit gelassen. Die lange Planungszeit hat zu einem für mich überzeugenden Gesamtkonzept und Erscheinungsbild geführt - wohlgemerkt als Laie mit quasi Null-Erfahrung. In der Rückschau bin ich mit dem Verlauf und Ergebnis wirklich zufrieden. Das Abspielen bei Auflegen des Buches klappt hervorragend.
Es folgt nun noch der erste Test des Abspielens auf „Buchdruck“ mit dem kleinen Nutzer des Tonuino in der Schublade.