Hallo zusammen,
ich wollte jetzt endlich auch einen meiner TonUINOs vorstellen. Als Basis habe ich einen roten Sonoro Troy verwendet, die es aktuell in den Farben rot, grün und schwarz für unfassbare 20€ inkl. Versand gibt.
Ich habe schon sehr viele (Audio-)Geräte zerlegt, aber bei jedem Sonoro Troy den ich öffne, erstaunt mich der Aufwand der hier betrieben wurde immer wieder. Jede Schraube mit Sicherungslack gesichert, jedes Kabel gepolstert… auch das Gehäuse ist für ein Kunstoffgehäuse sehr hochwertig und lässt sich problemlos zig Mal öffnen und wieder sauber verschließen.
Aufmerksam geworden bin ich auf das Gehäuse durch den Beitrag von RobertD, er hat auch noch weitere Detailaufnahmen vom Gehäuse gemacht.
Wenn man das Gerät stationär betreiben möchte, kann man den vorhandenen Line-In für den DFPlayer verwenden und für den Nano die internen 5V auf der Platine abgreifen - die Stecker sind beschriftet. Nach einigem Testen der Lautstärke mit dem Verstärker des Troy im Vergleich zu den 3 Watt vom DFPlayer habe ich mich dann doch für die Akku Variante entschieden. Bei der Soundqualität gibt es keinen für mich hörbaren Unterschied und die Differenz bei der maximalen Lautstärke spielt beim Einsatzzweck im Kinderzimmer keine Rolle.
Vor allem für Hörspiele finde ich das Teil super. Der Klang ist sehr ausgewogen und klar. Einziger Nachteil, der Lautsprecher ist offen und die Membran und vor allem die Wölbung in der Mitte des Papierlautsprechers ist sehr sehr empfindlich. Man muss beim basteln höllisch aufpassen, sonst…
Wohlgemerkt, dass war ich! Nicht die Kinder.
Die sind mit dem Teil bislang erstaunlich pfleglich umgegangen. Obwohl das Teil auch schon einmal vom Tisch gefallen ist.
Für den Preis bekommt man ein Gehäuse mit Stoff, einen eingebauten 8 Ohm Lautsprecher der meiner Meinung nach perfekt zur Gehäusegröße passt und (wieder meine Meinung) am DFPlayer laut genug fürs Kinderzimmer ist. Die Hauptplatine ist bei mir raus geflogen, damit verlieren die beiden USB-Buchsen, die beiden Line-In und der Umschalter ihre Funktion. Das 12V Netzteil habe ich drin gelassen und einen StepDown angeschlossen und auf 4,2V eingestellt. Daran hängt ein TP5000 der so bei 1A Ladestrom nur handwarm wird.
Zuerst wollte ich den Hauptschalter an der Unterseite direkt an den Akku anklemmen, also zwischen Akku und dem ganzen Rest um den Akku bei Bedarf komplett zu trennen. Habe mich dann aber doch dafür entschieden, die Verkabelung beizubehalten und so schaltet der Schalter den Netzstrom und damit das 12V Netzteil ein und startet so den Ladevorgang (falls der Akku tief genug entladen wurde).
Als Akku habe ich einen (grauen) LiitoKala 32700 LiFePO4 mit 6.000mAh verbaut. Die aktuellen Akkus haben 7Ah und sind blau (Klick). Leider wird aktuell auch kein kostenloser Versand mehr angeboten, also lieber noch woanders gucken, z.B. bei Eremit.
Neben der optionalen Platine mit Nano und DFPlayer habe ich noch die Lautsprecherabschaltung gegen das Einschaltknacksen (hier beschrieben) verbaut. Zum Ein- und Ausschalten verwende ich einen Pololu PowerSwitch LV. Den Lautstärkepoti mit Einschalter habe ich gegen einen Drehimpulsgeber KY-040 ausgetauscht. Meiner war ohne Gewinde und Kontermutter, passt aber stramm in das vorhandene Loch. Man kann den dann so justieren, dass der Drehknauf wie vorher dicht am Gehäuse anliegt oder etwas enger, so dass der integrierte Taster nicht mehr funktioniert. Damit auch alles möglichst lange an seiner Position bleibt, habe ich von innen reichlich Heißkleber verwendet
Wichtig war mir, dass der Akku nicht tiefentladen wird und ich immer über den Akkustand informiert bin. Daher habe ich zum einen die Spannungsüberwachung inkl. Ansage eingebaut. Also die Akkuspannung nach dem Pololu PowerSwitch über 10K an einen Analog Eingang des Arduino gehängt und einen TiNo Funksender ins Gehäuse eingebaut und direkt an den Akku angeschlossen. Der Temperatursensor klebt direkt auf dem TP5000 und falls dieser doch Mal die 60°C überschreiten sollte, gibt es eine Telegram Meldung auf mein Smartphone. Die Akkuspannung wird jede Stunde an einen Raspberry übermittelt der im WLAN hängt und bei dem ich die Akkuspannung jederzeit (auch über Telegram) abfragen kann. Dazu läuft auf dem Raspberry ioBroker mit dem passenden Plugin. Sollte die Akkuspannung trotz aller Maßnahmen doch irgendwie unter 2,8V sinken, bekomme ich ebenfalls eine Warnmeldung aufs Handy.
Als Firmware läuft bei mir der Affenbox Fork von Marco, dieser Unterstütz den Rotary Encoder / Drehimpulsgeber für die Lautstärke. Ergänzt habe ich die Firmware um die Spannungsüberwachung von Thomas-Lehnert.
Zur Bedienung verwende ich die drei-Tasten-Variante mit diesen beleuchteten Tastern. Man kann die relativ leicht öffnen und eigene Symbole einkleben.
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An 5V beleuchten die drei Taster beim einschlafen das komplette Kinderzimmer, daher hab ich die direkt an die Akkuspannung gehängt. Dadurch werden die zwar langsam immer etwas dunkler, aber das stört nicht weiter. Der LiFePO4 hat eine erstaunlich konstante Spannungslage.
Ach ja, zusätzlich habe ich alle SMD Widerstände vor den LEDs auf den Platinen entfernt. Zum einen um noch ein bisschen Strom zu sparen (bringt vermutlich nicht wirklich was) und zum anderen konnte man Abends die LEDs durch die Lautsprechermembran sehen… was mir gar nicht gefallen hat.
Eingeschaltet wird das Gerät über einen versenkten Edelstahltaster mit „Power“ Symbol.
Hier fehlt noch die Beschriftung der zwei Taster und die LEDs hängen noch direkt an 5V
Die integrierte LED habe ich an den TP5000 angeschlossen um den Ladevorgang anzuzeigen (rot = Ladung läuft, aus = Ladung beendet).
Und jetzt noch ein Blick ins Innere:
Was ich beim nächsten Mal anders machen würde:
Ich würde auf der Unterseite noch eine Art Reset Taste einbauen und an den „Taster-Eingang“ vom Pololu PowerSwitch anschließen um dem Arduino Nano hart den Saft abdrehen zu können. Einmal ist der schon hängen geblieben und ich musste das Gehäuse öffnen…
Vermutlich würde ich auch die SD-Karte noch irgendwie über die Unterseite zugänglich machen, aber die vier Schrauben sind auch schnell gelöst und so kommen die Kinder garantiert nicht dran. Hat immer alles seine Vor- und Nachteile.
Außerdem würde ich für die Bedienung drei 16mm Custom „High Round Head“ Edelstahltaster verbauen. Die sehen neben dem 16mm „Flat Head“ Power Taster sicher richtig schick aus.
Falls noch Fragen sind, immer her damit.
Gruß
Papa