Audiorecording für eigene Hörbücher

Hallo zusammen,

seid letztem Jahr wollte ich einen Audio Adventskalender anlegen und diesen an Kinder im Freundeskreis verteilen.
Diese Jahr hab ich es dann auch geschafft und dabei etwas wissen zum Thema Technik gesammelt und das wollte ich hier mal teilen. Eventuell regt es zum nachmachen an.

Ich habe damit gestartet mein Headset zu verwenden das ich hier schon hatte, aber das hat sich seeehr schnell als total ungeeignet heraus gestellt. Hier ein Beispiel:
Schnauze jetzt ist Stille Nacht-Tag1.mp3

Also hab ich mich informiert und in der Black Friday Woche zwei USB Mikrofone gekauft:

  1. Das Neewer NW800: Es war für ca.25€ spotbillig, das Zubehör kostet bei Amazon schon 25€, da war das Micro quasi umsonst. Aber selbst 0€ waren hierfür zuviel. Es hat fürchterlich gefiept.

  2. Das Tonor Q9 war mit 45€ doppelt so teuer, aber klang im Vergleich zum Headset sehr gut und ich konnte so nichts neagtives feststellen. Leider kostet es regulär ca.70€.

https://www.amazon.de/TONOR-Kondensator-Shock-Halterung-Verstellbarem-Mikrofonständer/dp/B07NMJ84FW/

Hier ein Beispiel:
Schnauze jetzt ist Stille Nacht-Tag4.mp3

Während das Tonor mit der Post auf dem Weg zu mir war, habe ich mich weiter im Internet umgesehen und bin auf folgendes Video gestoßen:

Der werte Herr im Video hat mich davon überzeugt das ich das Tonor Q9 doch nicht so gut finde und leiber auf mein jetziges Setup umsteige. Diese besteht aus folgenden Komponenten:

Das Microfon:

Das Interface:

Zubehör:

https://www.amazon.de/TONOR-einstellbarer-Mikrofonständer-Hochleistungsklemme-T20/dp/B082YN7KY9/

Preislich kann man hier noch etwas machen in dem man sich z.B. einen günstigeren Microfonarm kauft. Amazon ist voll davon, die wahrscheinlich alle gleich gut/schlecht sind. Wenn man damit ordentlich umgeht, tuts auch einer für 20€. Den oben gelisteten gabs mit einem 25% Gutschein, eventuell hier die Augen offen halten.

Wichtig wären noch Kopförer zum monitoring(also sich selbst hören). Entweder geschlossene Studiokopfhörer. Hier eine Empfehlung:

es sollten aber sicher auch 0815 Inear Kopfhörer funktionieren, die mit jedem Smartphone mitgelifert werden (wobei die Zeiten ja auch vorbei sind). Wichtig ist nur, das der Schall der Kopfhörer nicht nach außen dringt! Hier dürft ihr aber nicht vergessen euch einen Adapter von 3,5mm Klinke auf 6,3mm Klinke zu bestellen, da sonst die Kopfhörere nicht passen:

Fazit:
ICH LIEBE DIESES MICRO!! Es ist der Hammer. Wenn jemand überlegt etwas Geld für sowas in die Hand zu nehmen, dann kann ich das Fame Studio CM2 nur empfehlen!

Hier auch ein Beispiel:
Schnauze jetzt ist Stille Nacht-Tag16.mp3

Mit der Hardware allein ist es aber nicht getan, mann benötigt auch die passende Software.
Hier habe ich drei Vorschläge.

  1. https://www.audacityteam.org/
    Als kostenlose DAW (Digital Audio Workstation) weit verbreitet. Es sit relativ simpel, man kommt schnell rein, aber such schnell an Grenzen. Vor allem wenn man Dinge wie Equalizer und Kompressor verwenden will.

  2. https://www.reaper.fm/
    Dazu habe ich mal irgendwo eine Empfehlung gelesen und finde es auf den ersten Blick ansprechender als Audacity. Es fragt beim Start ob man es kaufen will, dann lüft ein Zähler runter und man kann es unbegrenzt austesteten :wink:

  3. Adobe Audition 3
    Profi Software, die schon ein paar Jahre auf den Buckel hat. Adobe hat dafür und auch für alle anderen Ihrer Produkte aus der Generation, Lizenzkeys veröffentlicht und die Software damit quasi frei Verfügbar gemacht. Googelt danach ihr findet es sofort bei Chip und Co.
    Der Einstieg hier ist komplex aber ich denke er lohnt sich. Aktuell verwende ich Audition 3 und bin sehr zufrieden.

Ich hoffe das ist für den ein oder anderen interressant. bei Fragen könnt ihr euch gerne melden.

Tipps zur Aufnahme:

  • Sucht euch eine ruhige Umgebung, die möglichst wenig Raumhall
    Raumgall vermeidet man durch z.B. Vorhänge
  • Fangt mit kurzen Geschichten mit wenigen Charakteren/Figuren an.
  • Nehmt Geschichten, die ihr selber auch mögt
  • Sprecht nicht zu schnell.
  • Denkt an Betonungen, Tonhöhen und Modulation der Stimme.
  • Macht kurze Aufnahmen. So fällt es leichter, eine Aufnahme nochmal zu wiederholen oder sie in verschiedenen Betonungen auszuprobieren.
  • Macht euch vor der Aufnahme mit ein paar Sprachübungen „warm“.
    (Es klingt simpel und banal, aber es ist erstaunlich, wie die Qualität der Aufnahme zunimmt, wenn man es mal probiert hat.)

Vielen herzlichen Dank. Ein toller Beitrag.

Ich habe schon seit einer Weile vor, mir auch eine Aufnahme-Setup zusammenzustellen. So spare ich etwas Zeit und lege vielleicht doch endlich mal los. ; -)

Wichtig wäre noch zu erwähnen, das man den Raum nicht vernachlässigen/unterschätzen sollte, in dem man aufnimmt. Hall und Störgeräusche während der Aufnahme sind schwer wieder herauszufiltern.
Gegen Hall können z.B. ein paar aufgehangene Decken, Handtücher oder Vorhänge helfen.

Ein paar kleine Tipps noch für alle, die so etwas noch nicht gemacht haben, aber auch gerne eigene Geschichten aufnehmen möchten.

  • Fangt mit kurzen Geschichten mit wenigen Charakteren/Figuren an.
  • Nehmt Geschichten, die ihr selber auch mögt
  • Sprecht nicht zu schnell.
  • Denkt an Betonungen, Tonhöhen und Modulation der Stimme.
  • Macht kurze Aufnahmen. So fällt es leichter, eine Aufnahme nochmal zu wiederholen oder sie in verschiedenen Betonungen auszuprobieren.
  • Macht euch vor der Aufnahme mit ein paar Sprachübungen „warm“.
    (Es klingt simpel und banal, aber es ist erstaunlich, wie die Qualität der Aufnahme zunimmt, wenn man es mal probiert hat.)

Ganz wichtig. Habt Spaß dabei.

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Danke für deine Tipps,
habe sie oben in meinem Beitrag ergänzt.

Dann hab ich mir mit meiner Adevtsgeschichte die richtige Lektüre zum Einstieg raus gesucht.

Hier noch ein paar Tipps aus meiner Erfahrung, die ich oben noch nicht gefunden habe:

  • Begebt euch möglichst nahe ans Mikrofon und sorgt dafür, dass Störquellen möglichst weit weg sind (z.B. PC-Lüfter). Stichwort: »inverse square law«.
  • Wenn ein sehr leises Rest-Störgeräusch nicht zu vermeiden ist, kann man versuchen, es mit einem Expander »wegzudrücken«. Vorsichtig eingesetzt hört man dessen Effekt nicht, aber das Störgeräusch verschwindet. Gleichzeitig hilft ein Hochpassfilter irgendwo zwischen 80 Hz und 250 Hz (je nach Eurer Stimme), tieffrequentes »Rumpeln« zu unterdrücken. Dieses hört man (oder besser nicht) am Besten mit einem Kopfhörer. Beides macht man nach der Aufnahme in der DAW, keine Hardware nötig.
  • Im Geist dieses Community-Projekts möchte ich allen, die mit Audacity als DAW an die Grenzen kommen, Ardour empfehlen. Es ist eine vollständige, professionelle DAW und auch vollständig freie Software. Nur wer direkt Binaries herunterladen will, muss dafür ein paar Euros einwerfen, der Quelltext ist jedoch frei und wer ein Betriebssystem mit entsprechendem Paketmanagement einsetzt kann es direkt und ohne Kosten darüber installieren. Selbst kompilieren geht natürlich auch :wink:.
    Webseite: http://ardour.org/
    Intro:
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Also wer ein wenig üben möchte, kann gerne die Ordner mp3 und Advert einsprechen.

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Hammer idee :+1:
20 Zeichen

Ach so, noch ein Tipp, neulich habe ich den Ton für eine Videoproduktion (Interview) komplett mit einem Billigst-Lavaliermikrofon und einem Smartphone als Rekorder gemacht. Das Mikrofon war eines für um die 10 € beim großen A. Wichtig ist, dass die Aufnahme-App nicht nur MP3 ausgibt, sondern auch ein zur Weiterverarbeitung geeignetes Format (FLAC oder WAV mit mindestens 44.1 kHz, 16 Bit, mehr ist besser). Ich verwende axet / android-audio-recorder · GitLab.

Die Tonqualität war 1-A. Wer also erstmal ausprobieren will, kann auch mit deutlich kleinerem Budget anfangen. 10 € für Hardware und 0 € für Software. Auf einem Tonuino wird man den Unterschied zu einem teureren Setup kaum hören. Auch das Smartphone ganz ohne externes Mikrofon tut es zur Not für den Einstieg.

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