Tonuino aus Nuss und Kiefernholz (Aio)

Hi,
obwohl es hier bestimmt schon hunderte Male gesagt wurde, möchte mich auch nochmal anschließen: Vielen Dank für dieses fantastische Projekt! Ich habe vor circa einenhalb Jahren eine AiO Platine bestellt und hatte das ganze ohne Elektronikkenntnisse innerhalb kürzester Zeit am Laufen. Seitdem läuft und läuft der Tonuino meiner Tochter. Allerdings bis heute in einer Pappkiste :).

Das hat sich nun endlich geändert. Ich habe nun den Tonuino aus Holz für sie fertig. Es sollte schlicht werden und so wenig wie möglich sichtbare Plastik und Metallteile verwenden. Die Kiste hat Abmessungen von 13x13x13 cm und ist aus massivem Nussholz, das ich nur geölt habe.

Das Holz hat eine interessante Geschichte: Meine Großmutter hat in einer Fabrik gearbeitet in der während des zweiten Weltkrieges Waffen hergestellt wurden. Für den Schaft der Gewehre (ich glaube so heißt das) wurde Nussholz verwendet, weil sich das kaum verzieht. Als der Krieg vorbei war konnten die Mitarbeiter günstig die großen Restbestände aufkaufen. So wurde aus dem Holz, das eigentlich für den Krieg bestimmt war, das Kinderbett für meinen Vater der Nachkriegsgeneration. Die letzten 30 Jahre stand das Bett dann nur mehr auf dem Dachboden meiner Eltern. Da es für das Bettenformat keine Matratzen mehr gibt (und das Bett auch nicht sonderlich schön war), habe ich es mir zueigen gemacht und unter anderem diesen Tonuino für meine Tochter daraus gebaut.

Das helle Kieferholz für Knöpfe, Abdeckung, Füße und den Griff stammt vom Baumarkt :slight_smile:

Die Knöpfe sind eigentlich diese klassischen Arcade-buttons von denen ich das Gehäuse entfernt habe und alternatives Gehäuse gedruckt habe, das man an die Innenwand schrauben kann und auf das man auch die Holzbuttons schraubt.

Dadurch, dass das Holz der Box 12mm dick ist, ist es innen extrem eng. Beim Zusammenbauen wäre ich fast verzweifelt, habs dann aber gerade noch hingekriegt.

Insgesamt bin ich super zufrieden damit. Auch mit den Fehlern, die mir passiert sind kann ich mittlerweile leben :). Die Einlassung für die Karten sollte ursprünglich natürlich die Größe ein Karte haben, allerdings ist mir die Schablone beim Fräsen verrutscht. Auch die Gehrung ist nicht überall perfekt, aber ehrlich gesagt war das auch nicht zu erwarten. Bei den Fräsungen ist an manchen Stellen das Holz ein wenig verbrannt. Mit Schleifpapier war das kaum wieder wegzubringen.

Da hier im Forum immer wieder die Frage nach Werkzeug kommt. Ich selbst habe nur sehr wenig, aber ich habe in meiner Stadt Zugang zu einem Makerspace, wo man für 19 Euro monatlich fast alles findet was das Herz begehrt. Hierfür habe ich vorallem folgende große Maschinen benutzt: Hobelmaschine, Frästisch, Formatkreissäge, Oberfräse, Drehbank, Standbohrmaschine, 3D-Drucker, Lasercutter etc.

Soweit so gut. Nochmals vielen Dank für das Projekt und alle hier im Forum, die mit Rat zur Seite stehen. Meine Tochter freut sich riesig!

Lg,
Stephan





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Schön geworden. Auch die Geschichte der Herkunft des Holzes ist interessant.

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Noch eine Frage dazu. Die Box hat kleine Füße an der Unterseite, die man in den Fotos oben nicht sehen kann.

Die Idee dahinter war ursprünglich, Lüftungslöcher in die Unterseite zu bohren. Da ich dann aber gesehen habe, dass die meisten Boxen hier so etwas auch nicht haben, habe ich darauf verzichtet. In den letzten Tagen habe ich mich aber noch ein bisschen durchs Forum gelesen und bemerkt, dass @Thorsten immer wieder auf die Hitzeentwicklung hinweist (und wie gefährlich meine Pappbox war). Deshalb meine Fragen:

  • Soll ich noch Löcher in die Unterseite bohren?
  • Bringt das überhaupt etwas, wenn es die Unterseite ist?
  • Oder handle ich mir damit vielleicht andere Probleme ein (zb.: Feuchtigkeit die leichter eintritt)?

Wie gesagt ist innen wirklich nicht viel Platz ca. 10x10x9cm. Ich verwende derzeit eine LiFePo4 Akku den ich laut Beschreibung umgebaut habe. Der professionell Angepasste ist auf dem Weg und der Umgebaute wird wohl nur mehr als Ersatz dienen, sobald der Neue da ist.

Freue mich über eure Einschätzungen!

LG, Stephan

Löcher an der Unterseite werden da nicht viel nützen, da ja wärme bekanntlich nach oben steigt.
Durch die Verwendung des LiFePO ist die Brandgefahr von der Akkuseite ohnehin gering. Wenn du die Hinweise bezüglich des Ladegerätes (USB-Ladegerät) beachtet hast, sollte von der Seite auch keine Gefahr ausgehen. Um ganz sicherzugehen soltest du mal bei entladenem Akku eine Ladung unter Beobachtung der Temperatur durchführen. ( Gehäuse ohne Boden auf den Kopf stellen, Ein Thermometer ,Idealerweise elektronisch mit Fühler, ins gehäuse tun, und das Gehüse mit einem dicken Tuch abdecken.) Dann in 10 bis 15 min abständen die Temperatur kontrollieren, Sollte nicht über 40-45 Grad gehen. Passt das, ist alles sicher.

Super, vielen Dank für die schnelle und sehr konkrete Antwort. Die Hinweise zum Ladegerät habe ich beachtet. Ich werde aber trotzdem die Temperatur messen, wenn der Akku wieder mal leer ist. Tatsächlich kommt das glücklicherweise nur alle paar Wochen mal vor :grinning:

Einige Komponenten können sich im Betrieb halt deutlich erwärmen, um nicht zu sagen sie werden heiß! Das betrifft z.B. den Laderegler, währende des Ladens, aber auch Verstärker oder Spannungswandler werden deutlich warm. Hierbei ist dann ein entsprechender Abstand zu allem, was nicht mit der Wäre klar kommt zu beachten.

Und generell gilt: unter Aufsicht laden und Benutzen.

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Alles klar danke. Habe nun tatsächlich mal mit einem Fühler im Gehäuse gemessen. War positiv überrascht, dass ich bei der Ladung eines komplett entladenen Akkus nie über gute 29° im Gehäuse gekommen bin (Raumtemperatur 24°). Bin jetzt aber mal eher beruhigt und werde den Tonuino trotzdem weiterhin selbst unter Aufsicht laden.

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