Tonuino für Senioren

Nachdem ich gestern mit einiger Mühe my first Tonuino ans Laufen gekriegt habe, möchte ich heute doch ein paar Worte dazu schreiben.

Meine hochbetagte Mutter hat nur noch wenig Unterhaltung in ihrem Alltag, da sie sehr schlecht sieht und auch körperlich sehr abgebaut hat. Bis vor kurzem hat sie noch gelesen, das schafft sie aber inzwischen nicht mehr. Abgesehen davon, dass sie sehr schlecht sieht, schafft sie es körperlich kaum noch, ein Buch oder einen E-bookreader zu halten.

Wir haben versucht, ihr ein “einfaches” Tablet zum Abspielen von Hörbüchern einzurichten, aber die Bedienung ist für sie nicht möglich - ich kann das nachvollziehen, ich habe heute schon meine Schwierigkeiten im fummeligen Umgang mit den Dingern.

Also muss ein einfaches Abspielgerät her. Meine Frau brachte aus der Bücherei eine Toniebox mit, um die einmal auszuprobieren. Aber schnell erschlossen sich auch uns die bekannten Nachteile, auf die ich hier nicht näher einzugehen brauche.

Recherche im www und siehe da: Der Tonuino scheint die Antwort auf unsere Frage zu sein. Vorweggenommen: Vielen Dank an ALLE, die dieses Projekt auf die Beine gestellt haben (insbesondere natürlich Thorsten Voß und frühe Mitstreiter) und heute noch mit viel Schwung am Leben halten!

Vor einigen Tagen habe ich mal das Material für 2 Tonuinos zusammengekauft, der Gedanke dahinter: Es kann etwas kaputtgehen beim aufbauen und erproben, und wenn das Gerät / die Geräte dann funktionieren, bleibt eines bei Mutter in Gebrauch und das zweite wird zu hause optimiert, später die Geräte getauscht.

Nachdem gestern alles elektronische Material da war, ging es los. Ich muss sagen: Ich habe keine Ahnung von Elektronik und IT, bin aber ein langjähriger Oldtimerschrauber, d.h. für alles Mechanische bringe ich ein gewisses Geschick mit. Löten und Verdrahten kein Problem, aber ab da bin ich blutiger Laie und muss mich durchhangeln. Das Einrichten von des Arduino-Programms mit den richtigen Einstellungen, Aufspielen der Software auf den Tonuino usw. hat mir schon einiges abverlangt.

Und Laufen wollte das Ding einfach nicht. In der Community alles durchwühlt: ist der DFPlayer defekt, ist die Software überhaupt auf dem Ding, funktioniert die SD-Karte??? Und wie es dann so ist, nachdem ich alles Mögliche ausprobiert habe und schon neue DFPlayer bestellen will, schnell - und ohne grosse Hoffnung - noch die Daten auf der SD-Karte mit Fatsorter sortieren lassen… Siehe da, plötzlich funktioniert der Tonuino!

Was soll ich sagen: Genial, das Gerät! Irritiert hat mich, dass nach dem Wegnehmen und Wiederauflegen der Karte immer wieder von vorn abgespielt wird, aber auch das habe ich inzwischen dank Suche im Forum auf “Pausieren beim Entfernen der Karte” einstellen können.

Morgen geht es an den Gehäusebau, ich werde das Ergebnis im Lauf der nächsten Tage auf jeden Fall berichten.

Und sorry, jetzt habe ich einen ganzen Roman geschrieben, aber ich bin momentan euphorisch, weil ich glaube, dass der Tonuino meiner Mutter ein ganzes Stück Lebensqualität zurückgeben wird!

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Hallo Dondini,

Es freut mich sehr, dass du bei deinem TonUINO Projekt bereits Erfolgserlebnisse hast.

Es ist wirklich eines der besten DIY Projekte das ich kenne und die Community ist der Hammer!

Ein TonUINO ist für Senioren ideal. Ich habe einen für meine Oma gebaut, die wegen ihrer Demenz immer weniger Geräte korrekt bedienen konnte. Es hat ihr so lange wie möglich noch etwas Selbstständigkeit in den Alltag gebracht.

Später im Heim haben die Pfleger die Box dann bedient, es war herzerwärmend.

Schau mal hierzu meine Erfahrungen:

(Ur-)OmaUINO - Demenzbegleiter

viele Grüße

Marco

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Hallo Marco,

vielen Dank für deinen Kommentar! Dein Projekt habe ich mir angeschaut, ich finde es super und deine Oma findet es allem Anschein nach mehr als super!

Ich habe heute noch etwas Zeit in das Gehäuse meines Tonuino investiert. Als Basis kommt ein kleiner abgeschrägter Karteikasten zum Einsatz (“Montessori Lernmaterial”), da mir ein Pultgehäuse sinnvoll erscheint. Vom Hausbau habe ich noch etliche Quadratmeter 6 mm starke HPL-Platte übrig, daraus habe ich heute eine Frontplatte gebaut. Sie nimmt links den Lautsprecher auf, rechts oben wird die Karte aufgelegt, darunter liegen nebeneinander die beiden Tasten "leise/zurück” und “laut/weiter”. Die Kartenfunktion habe ich auf “Pause, wenn Karte entfernt wird” eingestellt.

Ich denke, dass dies die Bedienung für Senioren maximal vereinfacht. Wird die Karte des entsprechenden Hörbuchs/Hörspieles aufgelegt, geht es sofort los. Will man pausieren, nimmt man einfach die Karte weg. Weiterhin muss ich Mutter nur klarmachen, dass sie die Lautstärke nur durch einzelnes kurzes Drücken der Tasten einstellen soll. Und natürlich, dass sie zwischendurch nicht die Karten (also das Hörbuch/-spiel) wechseln soll, sonst geht es wieder bei Null los.

Die dritte Taste wird in der Wandung versenkt auf der Rückseite des Tonuino angebracht, so dass wir zur Konfiguration ins Hauptmenu können.

Fotos vom Gerät habe ich noch nicht, aber ich stelle in den nächsten Tagen etwas ein.

Übrigens: Als Lautsprecher kommt ein Visaton FR10 zum Einsatz. Im Gehäuse eingebaut klingt der richtig gut! Wir (meine Frau und ich) konnten es kaum glauben. Aus unserer Sicht gibt es momentan keinen Bedarf, an der Akustik unseres Tonuino herumzudoktern. Das finde ich wirklich klasse, denn mit solch guter Akustik habe ich nicht gerechnet.

Weiteres folgt in den nächsten Tagen…

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So sieht er aus, der Tonuino meiner Mutter.

Ich dachte, wir versuchen es mal mit einer 2-Knopf-Version. Mutter hat begriffen, dass laut/leise über kurze einzelne Tastendrücke funktioniert und dass, wenn man zu lang drückt, es ein Kapitel vor oder zurück geht. Start/Stopp allein über Auflegen der Karte.

Im Gerät ist kein Akku enthalten, es hängt ohne Schalter an einem USB-Netzteil. Mutter ist informiert, dass “Stecker ziehen” oder “zwischendurch eine andere Karte auflegen” dazu führt, dass das bislang Gehörte wieder bei Null anfängt, wenn die zugehörige Karte wieder aufliegt. Also im Idealfall eines nach dem anderen hören und nur dann mit einem anderen Hörbuch anfangen, wenn das aktuelle nicht gefällt.

Mal sehen, wie sie mit dem Gerät klarkommt. Ich bin mir aber sicher: Je weniger Knöppe, desto besser. Zum Eingewöhnen sind jetzt 5 Hörbücher / Hörspiele auf der SD-Karte, im Lauf der Woche werde ich erfahren, wie es klappt im Umgang mit dem Gerät - und natürlich, ob sie Freude daran hat.

Der dritte Knopf ist übrigens auf der Rückseite des Geräts versenkt angebracht, damit wir zur Konfiguration ins Hauptmenü können.

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P.S.: Vater ist ganz scharf auf das Gerät! Er ist aber im Gegensatz zu Mutter sehr schwerhörig und kann über Lautsprecher nicht mithören. Ich werde ihm also mit dem noch vorhandenen Material eine Box bauen, die über einen Kopfhörerausgang verfügt. Da kann er dann aufdrehen, wie es ihm gefällt. Die Box kriegt aber auch einen mit Drehknopf in der Lautstärke regulierbaren Lautsprecher, dann ist das Gerät universell einsetzbar bzw. Pa und Ma können auch zusammen Hörbücher hören.