Upcycling ABA LED Clock Radio

Hallo zusammen,

heute möchte ich meinen ersten TonUINO vorstellen. Darauf gekommen bin ich, als ich bei MyDealz das Angebot von AZ-Delivery gesehen, “blind” bestellt und danach mich dann mal damit beschäftigt habe, was alles geht. Eigentlich sollte es eine Holzbox für die Kleine (knapp 1,5 Jahre) werden. Also alle Teile bei Ali bestellt und gewartet (auf ein paare Teile warte ich immer noch, deshalb gibt es da noch nichts zu präsentieren). Als ich zwischenzeitlich die Technik mal meiner Frau gezeigt habe, meinte sie: “Da wirst du wohl noch eine zweite bauen müssen für den Großen (5 Jahre).” Da kam mir wieder mein alter LED Wecker in den Sinn, der bis vor zwei Jahren seine Dienste getan hat, und seitdem im Keller gewartet hat. Gekauft hat ihn mir mal meine Oma gegen 1994. Ist also schon ein paar Jahre her. Und ich dachte: einfach wiederbeleben. Alles, was ich von Ali für die Holzbox brauchte, war da schon vorhanden. Taster, Schalter etc. Also, einfach auf, rein, zu fertig…oder so ähnlich.

So, lange Vorrede, jetzt mal das (fast fertige) Ergebnis. Danach einige Bilder vom Bau und welche Probleme ich hatte.
Genutzt werden die linken 5 Taster, die zwei rechten sind noch frei. Eine extra Beschriftung ist notwendig. Kinder merken sich sehr schnell, wie was funktioniert. Der ON\OFF\AUTO-Schalter ist jetzt ein ON\OFF\OFF-Schalter und trennt die Powerbank. Der AM\FM Schalter ist ohne Funktion.



Ob ich die Front so lasse, weiß ich noch nicht. Der Große mag es, dort reinzuschauen und die Technik zu sehen, deshalb sind dort auch ein paar LEDs zur Beleuchtung drin. ein LCD-Panel wäre toll, aber noch scheue ich den Aufwand.


Die Seite wird noch verschlossen, wenn mein Arbeitskollege mit dem 3D-Drucker wieder aus dem Urlaub zurück ist :smiley:

Und das Ganze in “Aktion”

Zwischendrin kurz die Teileliste:
1x ABA Radio aus den 90ern
1x Thorstens Platine
1x TonUINO Set von AZ-Delivery
1x Intenso Powerbank
1x SanDisk Micro-SD-Karte Ultra 32GB
1x altes Micro-USB Kabel
3x 5mm LED blau + Widerstand
1x USB-C Buchse
1x Satz Kabel zum Testen
Schrumpfschlauch (habe ich eh mal wieder gebaucht, hier gleich 3:1 genommen)
180ig teiliges Set mit Tastern (hat genau so viel gekostet, wie wenn ich 3x 7 verschiedene bestellt hätte, die von der Größe evtl. in Frage gekommen wären)
Reichelt Kopfhörerbuchse
UHU Powerkitt 6x5gr
100 RFID-Karten
Herma Klebeetiketten (83,8 x 50,8 mm) (die aber leider einen Tick zu klein sind)
100 Heißlaminierfolien (die leider zu klein sind!!!).

Jetzt die Bilder vom Entstehungsprozess. Ich versuche sie, chronologisch einzufügen.


Gerne hätte ich die Rädchen für die Lautstärke verwendet, aber das hätte meine Fähigkeiten etwas überstiegen.

Hier ist schon das Stromkabel entfernt. Das Loch wurde dann direkt für die Kopfhörerbuchse verwendet.

Die große Platine durfte der Große schlachten. Da war er laaange beschäftigt. Den Original-Lautsprecher habe ich erst mal drin gelassen. Er klingt noch erstaunlich gut. Einen Ersatz ( VIS K50WP-8) hätte ich schon daliegen.

Auch die Klappe hätte ich gerne behalten, um dort z.B. den Wechsel der SD-Karte zu ermöglichen. Aber dann hätte die Powerbank nicht mehr gepasst. Also wurde alles abgeschliffen und der Deckel verklebt.

Das kleine Loch im Boden muss auch noch mal geschlossen werden (3D-Druck). Im Moment ist da dunkles Isolierband von innen geklebt.

Erstes Probe nehmen. Das RFDI-Modul wollte ich dann genau anders herum einbauen, damit man von außen die Symbole sieht. Später sieht man, dass dazu die Kabel die angelötet und der silberne Nupsi (Kondensator?) auf die Rückseite gelötet wurde, damit er möglichst flach aufliegt.

Jetzt das erste größere Problem: die original Taster wurden von Gummis wieder nach oben gedrückt und haben mit einem Metallblättchen die Leiterbahnen geschlossen. Nach gut 25 Jahren waren die porös und sind beim kleinsten Kontakt zerbröckelt. Ersatzteile (zur Reparatur von Fernbedienungen z.B.) habe ich nur im 1.000er Pack gefunden. Also neue Mikroschalter eingebaut.



Die roten hatten leider zu wenig Hub, also die nächste Größe eingebaut. die gingen dann besser. Ganz links musste noch eine Nummer größer genommen werden, weil die Platine dort nicht richtig ran gedrückt werden kann. Alternativ hätte ich Miniatur-Drucktaster verbaut, die genau in die Löcher passen würden. So sieht es aber besser aus.

Die erste Version, als alles funktioniert hat. Beim Ein-Ausschalter waren zwischenzeitlich die Füße gebrochen. Also einen “großen” Klecks Lötzinn und zur Sicherheit noch mal Heißkleber drüber. Auch wurde der Schalter vorher durch die Platine gehalten. Hier habe ich dann mit Powerkitt den Schalter befestigt, der wiederrum den Schieber oben hält. Der zweite Schalter ist ohne Funktion. Ebenso wie zwei Tasten.

Dann wieder viele Stunden mit dem Kopfhöreranschluss verbracht. Siehe hier

Noch ein paar LEDs zur Beleuchtung rein.

Und weil die Powerbank immer genau “verkehrt herum” lag, und ich gerne den Ladestatus durch das Sichtfenster gesehen hätte, habe ich diese noch zerlegt. So konnte ich auch den USB-C Ladeanschluss direkt auflöten. Habe auch bewusst die fertige Powerbank verwendet, weil ich so alles direkt fertig und funktionierend hatte, und nur noch die Hülle entfernen musste.



Fertig, funktioniert :smiley:

So, viel geschrieben. Wer Fragen oder Anregungen (z.B. zur Nutzung eines LCD-Panels) hat, immer raus damit.

Die zweite Box folgt dann in ein paar Wochen.

Schöne Grüße,
Christian

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Schönes Projekt und danke für den Bericht

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Sehr schöner Bericht! Ich mag es, wenn das Innenleben detailliert gezeigt wird und man was vom Prozess sieht :wink:

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Watn Aufwand…
Cool.
Dafür sieht das Teil jetzt aus als ob man damit Zurück in die Zukunft™ reisen kann.

Würde sagen: alles richtig gemacht!

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Das Ergebnis ist sehr schön geworden!
Kann sich sehen lassen.

Wie hast Du eigentlich die Powerbank aufbekommen?

Das Gehäuse ist nur geclipst. Mit einer entsprechenden Zange, Hebler aus dem Autozubehör oder zur Not einem Schraubendreher (macht ja nichts, wenn es kaputt geht, das Gehäuse braucht man ja nicht mehr) Vorsicht öffnen. Am Besten am großen USB-Port anfangen.
Beim Rausnehmen des Akku Vorsicht. Die Klebestreifen sind richtig stark. Leider kann man sie aber nicht im Ganzen abmachen und wieder verwenden.

Danke an alle für die positiven Rückmeldungen. Freut mich, wenn es gefällt :slight_smile:

Cooles Werkzeug. Nach was sollte man suchen, wenn man auch so etwas kaufen möchte? :slight_smile:

Gute Frage. Ich dachte erst: wieso googelt er nicht einfach. Aber auf die schnelle finde ich da auch nichts. Die habe ich Mal vor gut 15 Jahren gekauft, um ein Siemens Handy zu öffnen. Das einzige, was ich gefunden habe, was in dir Richtung geht, sind Lösehebel. Vielleicht kann ja jemand anderes sagen, wie das genau heißt. Allerdings ist sie gar nichts so praktisch, wie sie aussieht, da sie doch Recht dick ist und somit erst Mal ein ordentlicher Spalt vorhanden sein muss und dann sind die Ansätze wiederum Recht kurz, und man rutscht leicht ab. Ich denke, mit einem Hebel aus einem Set zum Lösen der Fahrzeuginnenverkleidung ist man schneller.

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Danke für die ausführliche Anleitung! Das macht Mut es auch zu probieren. Der Platz in meinem Gehäuse ist nämlich recht beengt!